Elektrifizierung der AKN-Strecke S5 – Erdung von 4 Neubauwerken
Ausganslage
Die AKN-Strecke S5 zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen wird bisher mit Dieselloks befahren. Der 30 Kilometer lange Streckenbereich von Km 4,4 bis 34,5 wird elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Im Rahmen dieses Projekts werden einige Bauwerke entlang der Strecke erneuert und müssen zur Gewährung der Elektrosicherheit geerdet werden.
Aufgabenstellung
Um Stromunfälle zu vermeiden und die notwendige Elektrosicherheit zu gewährleisten, müssen die Strecke und sämtliche Anlagen an der Strecke geerdet werden. Wir wurden mit der Erdungsplanung für die folgenden Bauwerke beauftragt:
- Brücke Gronau
- Durchlass Viehtrifft
- Höhenfreie Einfädelung (Trogbauwerk)
- Eisenbahnüberführung Weidplan
Leistungen
Im Rahmen der Streckenelektrifizierung kommt im Bereich der Brücke Gronau zukünftig ein zweites Gleis hinzu. Zur Reduktion der Streckensperrungen wird neben die bestehende Brücke eine neue Brücke mit neuem Gleis gebaut. Anschließend erfolgt der Abriss der alten Brücke und deren Neubau mit entsprechender Gleisanlage. Somit steht immer ein Teil der Strecke zur Nutzung zur Verfügung. Da die beiden Teilbauwerke in unterschiedlichen Bauabschnitten hergestellt werden, lag eine Besonderheit darin, die Anschlussmöglichkeiten so zu planen, dass im Endzustand beide Teilbauwerke miteinander verbunden sind und somit eine Erdungsanlage für das gesamte Bauwerk vorhanden ist.
Auch der Durchlass Viehtrifft, welcher unterhalb der Bahnstrecke verläuft, wird erneuert. Daher wurde für dieses Bauwerk die Erdung neu geplant. Ebenso wie die Brücke Gronau befindet sich der Durchlass Viehtrifft im Wechselstrombereich der Strecke. Deshalb wurden bei der Planung unter anderem die Richtlinien-Modulgruppe 997.02 für Anlagen der 16,7-Hz-Bahnenergieversorgung der Deutschen Bahn AG, das Richtlinien-Modul DB-Ril 804.9030 und die DIN EN 50122-1 berücksichtigt.
Die Höhenfreie Einfädelung ist ein Trogbauwerk, bestehend aus mehreren Trogabschnitten aus Stahlbeton, einer Stahlbetonplatte auf Mikropfählen und einer Stahlbetonplatte auf Bohrpfählen. Auf der einen Seite schließt das Bauwerk mit der Eisenbahnüberführung Weidplan, welche unterhalb der Bahnstrecke verläuft, ab. Die Erdungsplanung für diese beiden Neubauten war ebenso Teil unseres Auftrags. Auf der anderen Seite des Bauwerks musste die Einbindung der Erdung in das bestehende Überwerfungsbauwerk und die vorhandene Stützwand entlang der Lampéstraße berücksichtigt werden. Da die Höhenfreie Einfädelung und die Eisenbahnüberführung Weidplan im Gleichstrombereich der Strecke liegen, kamen teilweise andere Richtlinien zur Anwendung. Insbesondere die Richtlinien-Modulgruppe DB-Ril 998.02, die DIN EN 50122-1 und die DIN EN 50122-2 wurden beachtet.
Herausforderungen und Besonderheiten
Für die Durchführung der Baumaßnahmen an der Höhenfreien Einfädelung und Eisenbahnüberführung Weidplan wurde ein Turmdrehkran aufgestellt, dessen Drehbereich in den Gleich- und Wechselstrombereich der direkt benachbarten Gleise reicht. Der Einsatz einer Spannungsbegrenzungseinrichtung für den Betrieb des Baukrans unter Anwendung der Ezs 9100 stellte hier eine besondere Herausforderung dar.